Das Ziel des Projekts ist es, die Öffentlichkeit über den Islamischen Religionsunterricht (IRU) an Schulen zu informieren sowie alle beteiligten Akteur*Innen im Begegnungskontext Schule für dieses Thema zu sensibilisieren. Das Projekt besteht aus drei Säulen:
I. Vernetzung und Agenda-Setting:
Im „Forum Islamischer Religionsunterricht“ treffen sich länderübergreifend wichtige Akteur*Innen zum Thema IRU. Die übergreifende Zusammenarbeit von Lehrerinnen und Lehrern des IRU muss gestärkt werden, da ein großer Bedarf nach Erfahrungsaustausch besteht. Vieles, was IRU Lehrer an ihren Schulen leisten, z.B. Informationsvermittlung an Kollegen, Schulleitungen etc. beruht auf der Eigeninitiative von einzelnen engagierten IRU Lehrern. Gerade beim Aufbau eines neuen Faches wie IRU stehen die Lehrer vor sie zum Teil überfordernden Aufgaben und Herausforderungen, weil so viele Erwartungen an sie herangetragen werden. Durch mehr Unterstützung und Verfügbarkeit an ausgearbeitetem Infomaterial können diese Lehrer im und außerhalb des Kollegiums noch besser als Multiplikatoren für den flächendeckenden Ausbau des IRU fungieren. Ferner können so mögliche Wege für die Einführung des Faches an den unterschiedlichen Schulformen besser aufgezeigt werden und die Bildung von schulformspezifischen Arbeitsgruppen unterstützt werden.
II. IRU und DU:
Auf lokaler Ebene werden Informationsveranstaltungen durchgeführt, um Eltern- und Schülervertreter, Schulleitungen, Kollegien sowie muslimische Gemeinden zu erreichen. Das Projekt kann auf diese Weise eigene Impulse durch angebotene Veranstaltungen setzen und durch reflexive Arbeit vor Ort lokalen Problemstellungen im Zusammenhang mit dem IRU begegnen helfen. Je nach Schulstandort ist der Anteil der muslimischen Schüler an einer Schule sehr hoch sein und somit würde sich die Einführung des Faches IRU anbieten. Doch die Erfahrungen von IRU Lehrern zeigen, dass sowohl die Eltern als auch die Schüler und auch die Schulleitungen nicht ausreichend informiert sind über die Etablierungsmöglichkeiten von IRU. Entweder es herrscht vollkommene Unwissenheit seitens der Eltern darüber oder eine gewisse Zurückhaltung/Unsicherheit über die Reaktion der Schulleitungen im Falle der Beantragung des Faches IRU.
Im Rahmen von Informationsveranstaltungen soll auch Schulleitungen ein differenzierter Einblick in die integrativen Aspekte des IRU sowie das organisatorische Prozedere der Etablierungsmöglichkeiten des Faches vermittelt werden. Die Sensibilisierung der Schulleitung für eine religiös vielfältige Schule (durch die Einführung von IRU) ist als ein gesamtschulischer Beitrag zum allgemeinen Schulfrieden zu betrachten.
Ferner spielen auch die Moscheegemeinden eine wichtige Rolle, denn dort versammeln sich viele muslimische Schülerinnen und Schüler am Wochenende zum Islamunterricht. Daher sind Moscheegemeinden als Multiplikatoren zu betrachten, um mit muslimischen Eltern in Kontakt zu kommen, sie zu beraten und sie dann als Multiplikatoren für weitere Personengruppen zu gewinnen. Außerdem ist das eine Möglichkeit um Gemeindevertreter (Vereinsvorsitzende, Bildungsbeauftragte und Imame) von der positiven Wirkung des IRU zu überzeugen und damit Vorbehalte abzubauen, welche in den Gemeinden bestehen und auf die Eltern wirken.
III. IRUinfo:
Im Rahmen des Projekts werden Informations- und Aufklärungsmaterialien erstellt. Das Fach Islamischer Religionsunterricht trägt maßgeblich zur Integration von muslimischen Schülern bei, die muslimische Identität von jungen Muslimen und ihren Familien wird dadurch gestärkt und gefördert, so dass auch ihre Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen vereinfacht wird. Entgegen der positiven Wirkung von IRU auf die gesamte Gesellschaft, steht das Fach IRU sowie die IRU Lehrer vor großen Herausforderungen. Alle betroffenen Personengruppen sind in dieser Phase der Etablierung des Faches (Schulleiter, Elternvertreter, Gemeindevertreter) angewiesen auf Informationsaustausch und vor allem auf gut aufbereitetes, verständliches Informationsmaterial zu folgenden Themen-Wirkung des IRU auf das Schulklima
- Förderung der Identitätsbildung von muslimischen Schülern an Schulen
- Praktische Fragen in der Schule, z.B. Fasten und Ramadan in der Schule, Organisation und Durchführung von interreligiösen Einschulungs- und Abschlussgottesdiensten etc.
- Konkrete Informationen für Eltern für die Einführung des Faches IRU
Das Projekt AIIR ist ein wertvoller Beitrag zu einem besseren Umgang mit religiöser und kultureller Diversität und zur Integration von muslimischen Schülerinnen und Schülern. Diese und weitere Informationen haben wir in einem Flyer zum Projekt AIIR zusammengetragen.
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