Pressemitteilung des Verbandes muslimischer Lehrkräfte e.V. zum IRU FORUM 2022

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Pressemitteilung zum IRU Forum 2022!

Impulse für einen zukunftsfähigen Islamischen Religionsunterricht bei der Jahrestagung des größten muslimischen Lehrerverbands in Deutschland 

„Der Islamische Religionsunterricht ist wichtig für die Anerkennung des Islams und der Muslime als einen selbstverständlichen Teil unserer pluralen Gesellschaft.“ - Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster 

„Islamischer Religionsunterricht trägt zur Emanzipation der Schülerschaft bei.“ - Prof. Dr. Muna Tatari, Institut für Islamische Theologie der Universiät Paderborn 

„Muslimische Lehrkräfte sind Brückenbauer und Multiplikatoren.“ - Birgül Karaarslan, Vorsitzende des Verbandes Muslimischer Lehrkräfte 

„Islamischer Religionsunterricht Recht der Schülerinnen und Schüler“ - Aslı Sevindim, Abteilungsleiterin im Integrationsministerium NRW 

Die diesjährige Jahrestagung des Verbands Muslimischer Lehrkräfte (VML) in Dortmund hat sich Mitte November dem Thema: „Zukunftsfähiger Islamischer Religionsunterricht (IRU)“ gewidmet. Der größte muslimische Lehrerverband in Deutschland diskutierte mit rund 100 Lehrkräften aus vielen Bundesländern über das Unterrichtsfach Islam und zog insgesamt eine durchaus positive Bilanz. Gleichzeitig erwarte man den weiteren Ausbau des Islamischen Religionsunterrichts (IRU), damit mehr muslimische Schüler von dem zum Beispiel in NRW schon seit 2011 als reguläres Unterrichtsfach eingeführten IRU profitieren.

Allerdings erhalten im IRU-Vorbild-Bundesland Nordrhein-Westfalen immer noch erst ca. 20.000 von über 430.000 muslimischen Schülern an rund 200 von über 5400 Schulen Islam als Fach. Andere Bundesländer hinken selbst mit der Einführung des bekenntnisorientierten Islamunterrichtes trotz allgemeiner und breiter Nachfrage aus der Schülerschaft und von Elternseite weit hinterher und verpassen damit aus Sicht des muslimischen Lehrerverbands ein anerkanntes Erfolgsmodell.

Aslı Sevindim, Abteilungsleiterin im Integrationsministerium NRW, betonte in ihrer Video-Botschaft an den VML und die Tagungsteilnehmer die landesweit hohe Akzeptanz des Islamischen Religionsunterricht, welcher ein wichtiger Baustein für Vielfalt und Teilhabe sei und ein Recht der Schülerinnen und Schüler. Dabei könne der IRU auch eine die Gesellschaft mitgestaltende Funktion haben, indem er zum Beispiel Perspektiven aufzeige, wie junge Menschen Verantwortung in und für die Gesellschaft übernehmen können.

Auch Prof. Dr. Muna Tatari vom Paderborner Institut für Islamische Theologie erklärte unter anderem wie sehr der Islamische Religionsunterricht, der ein Ausdruck gesellschaftlicher Teilhabe sei, zur Emanzipation der Schülerschaft beiträgt, während sie die Tagung mit ihrem vielbeachteten Vortrag zum „Menschlichen Handeln im Spannungsfeld von Ethik und Religion“ einleitete. Der IRU könne, so Tatari, wenn er die „friedensstiftende Potentiale der islamischen Tradition besonders herausstellt, auch noch einmal etwas zum gesellschaftlichen Zusammenleben beitragen.“

Die besondere Rolle der vielen muslimischen Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen stellte die VML-Vorsitzende Birgül Karaarslan heraus: "Muslimische Lehrkräfte leisten einen wichtigen Beitrag zur Normalisierung einer vielfältigen Perspektive auf Schule und Bildung. Sie sind unersetzliche Brückenbauer im System Schule und unabdingbare Multiplikatoren, wenn es um Antidiskriminierungsarbeit und Gleichstellungsfragen geht.“

Zusammen mit den Vertretern aus der islamischen Religionspädagogik, dem Ministerium für Schule und Bildung und den islamischen Zentren Nordrhein-Westfalens diskutierten die Teilnehmer bei Workshops u.a. zu den Themen religiöse Pluralisierung und innerreligiöse Vielfalt mit Dr. Naciye Kamcili-Yildiz von der Fachstelle für Islamische Religionspädagogik (FAIR). Der Frage wie die neue Kommission zur Erteilung der Lehrerlaubnis einen zukunftsfähigen Islamischen Religionsunterricht begleiten kann, widmete sich ein weiterer Workshop unter Leitung der Kommissionsvorsitzenden Frau Zeynep Akyüz.

Prof. Dr. Mouhanad Khorchide vom Zentrum für Islamische Theologie der Universität Münster nahm im Hauptprogramm während seines Vortrages besonders den Gedanken der inner- und intrareligiösen, sowie gesellschaftlichen Diversität auf. Dazu gehöre auch der Ausbau des Islamischen Religionsunterricht, welcher Schülern eine Orientierung gebe und zur Mündigkeit in religiöser Hinsicht erziehe, so Khorchide.

Dr. Ahmet Arslan, Leiter der Fachstelle für Islamische Religionspädagogik (FAIR), der als Moderator auch durch das Tagungsprogramm leitete, zeigte sich am Ende zufrieden: "Das IRU Forum hat zum einen gezeigt, dass sich die aktuelle Zukunft des Islamischen Religionsunterrichts in vielen patenten und kompetenten Händen befindet. Zum anderen wurde deutlich, dass die Zukunft des IRU von gesellschaftsrelevanten Werten wie Ambiguität, Kompatibilität und Integrität geprägt sein wird. Demzufolge bin ich guter Dinge und freue mich auf die quantitative und qualitative Fortsetzung des Islamischen Religionsunterrichts in NRW für NRW.“

Prof. Khorchide unterstrich die besondere Rolle des VML hinsichtlich des Islamischen Religionsunterrichts: „Der Verband Muslimischer Lehrkräfte ist wichtig als Plattform des Zusammenkommens der muslimischen Lehrkräfte, des Austausches, aber auch des Debatierens, des kritischen Diskutierens, auf dem Weg der Etablierung des Islamischen Religionsunterrichts in NRW und in Deutschland.“

Auch Prof. Dr. Muna Tatari lobte die engagierte Arbeit des Verbands Muslimischer Lehrkräfte: „eine ganz wichtige Institution, von der ich hoffe, dass sie weiterhin bestehen wird, und viele solcher Lehrveranstaltungen mit Themen, die die Lehrerinnen und Lehrer interessieren, veranstaltet, und die Lehrer immer weiter in ihrer Kompetenz, in ihrem Selbstbewusstsein und auch in ihrem Problembewusstsein stärkt.“

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